Und täglich grüßt das Murmeltier

Und täglich grüßt das Murmeltier  

 

Vielleicht kennst Du Situationen wie diese:

Sie hört auf zu atmen, viel zu viele Muskeln spannen sich viel zu viel oder viel zu wenig an. Das Herz schlägt schneller als eigentlich nötig. Blut schießt in ihren Kopf, sie fängt an zu schwitzen. „Jetzt klappt es.“  denkt sie. „Es muss doch schließlich endlich mal klappen. Verdammt.“ Sie weiß, wo der Fehler liegt. Sie weiß, was sie tun sollte und wie es theoretisch funktionieren würde. Sie will die Absätze tief halten, aber ihre Füße machen nicht das, was sie sollten. Die Wechselhilfen kommen zu spät. Die Hände wandern nach oben, der Kopf ist schief, die Schultern auch. Aber das spürt sie nicht. Manchmal gelingt es ihr für kurze Zeit genau das zu tun, was sie will, aber sobald die Aufmerksamkeit zu einem anderen Detail der Bewegung wandert, oder gar zum Pferd, ist der alte Fehler wieder da. Sie schafft es nicht. Dieses Mal auch nicht. Es ist spät und sie muss noch das Pferd versorgen, nach Hause fahren, Emails erledigen, endlich etwas essen. „Auf ein Neues“, denkt sie. „Morgen klappt es besser.“

Ähnliche Momente spielen sich wahrscheinlich täglich zigmal auf Reitplätzen auf unserem Planeten ab. Und bestimmt kennst Du ähnliche Situationen. Wenn der Reitlehrer dir drei mal (oder 20 mal) gesagt hat, dass du eine bestimmte Bewegung anders machen soll und du diese Anweisung nicht umsetzen kannst, dann gibt es ein Problem. Du willst es ja besser machen, du gibst dir Mühe, willst besser werden und machst nichts mit Absicht falsch. Aber es geht irgendwie nicht, du findest nicht das Gefühl dafür, du weißt einfach nicht, wie du es anstellen sollst. Und dann, nach wiederholtem versuchen und zahllosen Misserfolgen und viel Kopfschütteln kommt irgendwann die Phase der Resignation. Du kommst dir „irgendwie zu blöd dafür“ vor, es entsteht ein Glaubenssatz wie „ich kann das halt nicht“ oder „ich konnte das noch nie.“ Das Thema bleib nicht nur, es manifestiert sich sogar. Es wird zur Normalität, zum schlechten Standard.

Sehr oft lassen sich derlei Probleme nicht einfach beheben, indem man nach dem Motto „üben, üben, üben“ vorgeht. „Üben, üben, üben“ ist das Mantra in der Reitausbildung und auch in vielen anderen Sportarten. Bewegungen müssen „eingeschliffen werden“ heißt es überall. Und es ist auch richtig, denn wenn bestimmte Bewegungen gefordert sind, um eine bestimmte Bewegungsaufgabe zu lösen, dann müssen wir nun mal bestimmte Fähigkeiten lernen. Aber um diese Fähigkeiten lernen zu können, brauchen wir die Grundvoraussetzungen. Wenn diese Grundvoraussetzungen allerdings nicht da sind oder nicht ausgeprägt genug vorhanden sind, dann sitzen Frust und Selbstzweifel ruckzuck mit im Sattel. Denn dann kann die Ausführung nicht gelingen. Man kann auf Sand schlecht stabile Häuser bauen. Vor allem Reitlehrer sollten diese Probleme verstehen und lernen, wie man sie nachhaltig lösen kann, damit sie nicht täglich wieder an die Türe klopfen und jede Entwicklung behindern.

Ich nenne diese Probleme gerne „Murmeltierprobleme“. Vielleicht kennst Du den 90er Jahre Film, in dem ein Wetteransager, gespielt von Bill Murray, in einer Zeitschleife festsitzt und immer wieder den gleichen Tag erlebt. Er versucht mit allen Mitteln den Tagesablauf zu ändern und bei seinem Schwarm zu landen, aber sein Schwindeln um seine Persönlichkeit wird dabei stets entdeckt und er sitzt wieder fest, die Zeitschleife und der Tag wiederholen sich. Genau so lange, bis er die Zeit nutzt, um sich selbst weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu lernen. Das bringt ihm am Ende den Erfolg.

Ich mag die Arbeit mit Reiter und Pferd sehr, denn das Feedback des Pferdes auf die verbesserten Bewegungen des Reiters ist untrüglich und unmittelbar. Und es ist wunderbar, die Emotionen bei Reiterin und Reiter mitzuerleben, wenn das symbiotische Gefühl der Verschmelzung von Bewegung von Mensch und Tier zum ersten Mal erlebt wird. Als ehemaliger Skispringer erinnern mich diese Momente stark an eigene Erfahrungen in meiner alten Sportart. Wenn man zum ersten Mal einen Sprung machst, bei dem die auflösenden Kräfte des Absprunges eine Körperrotation erzeugen, die exakt mit den Kräften des Luftwiderstandes harmoniert, dann hat der Springer das Gefühl, dass er gesprungen „wird“. Alles ist einfach, mühelos und passiert selbstverständlich und ohne Kampf. Der Normalzustand ist allerdings ein anderer, auch beim Reiten.

Reiter und Reiterinnen verbringen im Durchschnitt 20 Stunden pro Woche auf, mit oder um ihre Pferde herum. Sie lieben, was sie tun. Frust und Selbstzweifel nehmen den Spaß und die Freude an der Sache, wir könnten sie vermeiden, wenn wir uns auf etwas Neues einlassen und lernen würden, wo die Ursachen für Bewegungsprobleme in erster Linie überhaupt liegen: Sie liegen dort, wo Bewegungsmuster gespeichert werden, Bewegungspläne gemacht werden, Bewegungsabsichten definiert werden. Dort, wo wir so exakt wie möglich spüren sollten, was unseren Körper wo und wie berührt, wo wir spüren, wieviel Kraft und Energie wir zur Verfügung haben und wie lange diese Ressourcen noch reichen. An dem Ort, an dem die Bewegungen unserer Körperteile in Beziehung zueinander gesteuert werden, wo unsere Bewegungen in Abstimmung zu unserer direkten Umwelt abgebildet und reguliert werden. Natürlich weißt Du worauf ich hinaus will: Es geht um die zwei Pfund Gelee in unserem Schädel, um das Organ, das automatisch die Spannungen in unserer Muskulatur permanent reguliert – die Magie liegt in unserem Nervensystem und in unserem wundervollen Meisterwerk der Evolution, unserem Gehirn. Wenn wir diese Murmeltierprobleme lösen wollen, dann hilft nicht „mehr vom Gleichen“. Wir müssen genauer werden, an den Ursachen arbeiten, die Neurologie der Bewegung beachten.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wie Neuro-Rider funktioniert und wie Du endlich sowohl Murmeltierprobleme loswirst als auch einfach besser und sicherer reiten kannst – und nebenbei Deinem Pferd auch noch einen riesigen Gefallen tust - dann ist unser kostenloser Neuro-Rider Mini-Online Kurs ein perfekter Start. Null Risiko, 100% kostenlos, einfach mal registrieren und reinschnuppern: https://www.neuro-rider.com/online-mini-kurs

Wir sehen uns!

Marc

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